A Soft Tongue Breaks The Bone

Die Installation ermutigte Besucher*innen, sie per Textkommentar ethisch-moralischen Vorstellungen des jüdischen MUSAR Korpus anzunähern und zu verbinden. Der MUSAR ist ein großer Textkorpus, in dem jüdische Denker aus aller Welt darüber debattierten, wie die heiligen Schriften der Torah zu verstehen und anzuwenden seien. Die Arbeit entstand im engen Austausch mit der Hamburger Forschungsgruppe Early Modern Musar, die auch das MUSART Residenzprogramm initiierte.

Die rechte Seite zeigt Phrasen aus dem Shevet Musar (ca 1700) in einer Passage über den Vorgang des Sterbens. Die rechte Seite gibt Instruktionen über Vorbereitungen zum Schlaf aus dem 16. Jahrhundert.

Besucher*innen konnten per Mobiltelefon Textkommentare an ein Webformular senden, die mithilfe von sentiment analysis (wie bei der MEINUNGSORGEL) in Sprechintentionen klassifiziert wurden. Die klassifizierten Kommentare wurden in per generativer Klangsynthes in musikalische Phrasen transformiert. Der Musar Korpus hingegen wurde durch die Klänge einer elektronischen Zither repräsentiert. Im Verlauf der Installation entstand durch die Überlagerung von Kommentar- und Musar Klängen verschiedene Grade von Harmonie und Dissonanzen.

Entstanden während der MUSART Residenz am ZK/U Berlin

Materialen: Bemalte Holztafeln (Linda Schwarz), Bühnentreppe, MIDI Zither (Ole Wulfers), Computer, Projektor, Bühnenlicht

A Soft Tongue Breaks The Bone

Developed during my MUSART residency at ZK/U, this installation encourages recipients to use text comments to approach ancient ethical-religious phrases from the jewish MUSAR corpus.The MUSAR is a large body of Jewish Moralistic writings. Thinkers from all over the world have enjoyed a long tradition of debating how to give believers an orientation on how to apply appropriate ethical behaviour, as written in the Torah. The work was greatly informed in the collaboration with the MUSAR research group of the University of Hamburg.
To join the debate. participants could step towards the wooden panels and leave text comments with their smartphones. These comments were digitally classified by sentiment analysis (using the technique of the OPINION ORGAN) and were transformed into musical phrases by generative sound synthesis.

The left side featured phrases from the Shevet Musar and "What happens when I die?". On the right side showed instructions for sleep preparations.

Materials: Wooden panels (painted by Linda Schwarz), rented stage stairs, a MIDI Zither (build by Ole Wulfers), computer, projector, spotlight.